Privat die Lücken schließen

Umfrage: Große Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen

(djd). Zahnersatz ist mit großem Abstand für die Bundesbürger der wichtigste Grund, um eine Krankenzusatz-Police abzuschließen. Das ergab eine Studie der YouGovPsychonomics AG. Danach folgen die allgemeine Zahnbehandlung und die Sehhilfen. Der Untersuchung zufolge spielen etwa 400.000 gesetzlich Krankenversicherte mit dem Gedanken, eine private Krankenzusatzversicherung abzuschließen und damit den Eigenanteil für Leistungen im Gesundheitssystem zu reduzieren.

Was kommt auf Kassenpatienten zu?

Susanne Besold, Expertin für Zusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, erläutert, was beispielsweise auf Kassenpatienten zukommt, falls nach dem Verlust eines Zahnes ein Implantat notwendig wird: "Ein Implantat besteht aus zwei Teilen: Dem Implantatkörper, der im Kieferknochen verankert wird, und dem darauf befestigten Zahnersatz. Die durchschnittlichen Kosten liegen bei ungefähr 2.500 Euro. Die Krankenkasse zahlt nur für den Zahnersatz einen Festzuschuss in Höhe der Regelversorgung - also für die Versorgung, die üblicherweise anstelle eines Implantats gemacht worden wäre, etwa eine Brücke."

 

 

 

 

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Nach Angaben der Versicherungsexpertin läge dieser Festzuschuss bei ungefähr 500 Euro: "Die restlichen 2.000 Euro sind das Privatvergnügen des Patienten." Daher sollte man nach Ansicht von Susanne Besold beim Abschluss einer Zusatzpolice auf eine Absicherung setzen, die beim Zahnersatz möglichst viel zuzahlt und somit den Eigenanteil reduziert.

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Experten empfehlen Zahnzusatzversicherung

Auch nach Ansicht vom Kölner Professor Detlef Rüdiger ist eine private Zahnzusatzversicherung für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung sinnvoll, um sich eine höherwertige Versorgung leisten zu können. Der Karlsruher Zahnarzt Dr. Wolfgang Thumulka hat in seiner Praxis die Erfahrung gemacht, dass sich Kassenpatienten, die über eine Zusatzversicherung verfügen, tatsächlich häufiger für eine solche höherwertige Versorgung entscheiden.

Vorsicht bei Zahnersatz aus dem Ausland

Die Globalisierung macht auch vor den Zahnarztpraxen nicht Halt: Schon bei jedem zehnten Versorgungsfall in Deutschland kommen die Kronen und Implantate aus dem Ausland. Der Karlsruher Zahnarzt Dr. Wolfgang Thumulka hat zu diesem Thema eine entschiedene Meinung: "Nur 25 Prozent des im Ausland angefertigten Zahnersatzes entspricht laut wissenschaftlichen Studien den deutschen Qualitätsanforderungen. Daher lehne ich Zahnersatz ab, der nicht unter den hiesigen Kontrollstrukturen hergestellt wurde."

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen